HVW Coach Kerkau zieht Halbzeitbilanz für 1. Männermannschaft
Der Aufsteiger aus Wernigerode etabliert sich gut in höherer Liga
Wenn ein Aufsteiger in eine Saison startet, weiß niemand so genau, wo die Reise hingeht.
Nach mehreren Anlaufversuchen gelang im Sommer 2023 der langersehnte Aufstieg der Wernigeröder Handballer in die Sachsen-Anhalt Liga. Die Mannschaft des HV Wernigerode behielt das Gesicht der Aufstiegsmannschaft. Auf der Trainerbank stellte der Verein zur neuen Saison ein neues Gespann an die Seitenlinie. Trainer Benjamin Nierlein formte das Trainerteam mit Tobias Kerkau und Marco Goetting neu. Während das Duo Nierlein / Kerkau sich um die spielerischen Aspekte kümmert, ist Marco Goetting für das Torhütertraining zuständig. Mit Anja Hübner blieb die langjährige Physiotherapeutin weiterhin bei der Mannschaft.
Die Reise des HV Wernigerode in der unbekannten Liga startet bei der TSG Calbe. Ein Auftakt der kaum schwieriger sein konnte. Auswärts bei einem der Aufstiegskandiaten anzutreten ist wahrlich nicht einfach. Und das Spiel sollte ein Sinnbild der gesamten Hinrunde werden. Einem sehr nervösen Start folgte ein ordentliches Spiel, in dem man zeigen konnte, weshalb man zurecht aufgestiegen ist. Letztlich ging der Auftakt in die Spielzeit verloren. Doch das Team zeigte großartige Ansätze. Es folgten die ersten beiden Heimspiele gegen Schönebeck und Kühnau, unterbrochen durch das Spiel beim HSV Magdeburg. Kurz um, alle drei Spiele konnten gewonnen werden. Der Aufsteiger aus Wernigerode setzte somit die ersten Ausrufezeichen. Und auch in den Folgespielen gelang es dem HVW immer wieder furiose Spiele zu zeigen. Unfassbar temporeiche Spiele beim HSV Haldensleben und USV Halle oder extrem fehlerbehaftete Spiele wie gegen Radis und Oebisfelde fesselten die Fans der Mannschaft. Manchmal begeisterte die Mannschaft wegen der leidenschaftlichen Leistung, manchmal frustrierten die Männer wegen der oft verwunderlichen Schwächephasen. Die Harzer sammelten gegen Gommern und dem BSV Magdeburg weitere Heimsiege. Nach dem Sieg in Köthen konnten die Harzer mit ruhigen Gewissen in die letzten drei Spiele der Hinrunde starten. Leider folgte in der Weihnachtszeit die schwächste Phase. Gegen Spergau war eine Heimniederlage zwar verkraftbar, doch die Leistung wenig ansprechend. Gegen Burgenland folgte eine ähnlich schwache erste Halbzeit. Es gelang mit Leidenschaft und Emotion noch einen Punkt zu retten. Gegen den Tabellenletzten in Seehausen war die Luft am Ende dann gänzlich raus. Die mit Abstand schwächste Saisonleistung brachte eine deutliche Niederlage. Insgesamt spielte die Wernigeröder Sieben aber eine gute Hinserie. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist sehr gut und auch die Chemie zum Trainerteam scheint zu stimmen. Das Trainergespann Kerkau / Nierlein fasste die vergangenen vier Monate so zusammen: „Wir haben als Aufsteiger eine sehr ordentliche Runde gespielt. Wir stehen punktetechnisch gut dar. Natürlich ist der Weg nach unten nicht weit. Wenn es uns gelingt noch mehr Konstanz in unser eigenes Spiel zu bringen, dann werden wir auch in der Rückrunde viele Spiele erfolgreich gestalten. Unser Potential und die Ansätze berechtigen uns einfach für diese Liga. Wir möchten die Fehler in unserem Spiel nach und nach abstellen und dann können sich unsere Anhänger auf tolle Spiele freuen. An dieser Stelle müssen wir nochmal DANKE sagen. Wir haben die besten Fans der Liga. Wir sind unfassbar glücklich, dass wir solch eine positive Unterstützung erfahren.“
Mit 13 Punkten steht der HV Wernigerode in der 15-köpfigen Liga aktuell auf Platz 8.
Im Januar geht es am ersten Wochenende im Heimspiel gegen die TSG Calbe wieder um 2 Punkte.