Super, die 1. Männermannschaft des HVW hat beim Punktspiel in Halle 39 Tore geworfen, aber leider doch nicht gewonnen.
Das Spitzenspiel der Sachsen Anhalt Liga fand an diesem Wochenende in Halle statt. Der Drittplatzierte USV Halle II empfing den HV Wernigerode als Tabellenvierten.
Zwei junge Kollektive die beide einen guten Einstieg in die Spielzeit fanden. Knapp fünfunddreißig HVW Anhänger sind ihrem Lieblingsteam in die bevölkerungsreichste Stadt Sachsen Anhalts gefolgt und machten mit ihrer Anfeuerung das Auswärtsspiel zum Heimspiel.
Was war das für ein Spiel? Von Beginn standen beide Mannschaften mit dem Bleifuß auf dem Gaspedal. Ein Handballspiel mit 87! Treffern in sechzig Spielminuten war sicher nicht langweilig für die Zuschauer. Die Trainer sind aber ob der Abwehrleistungen ihrer Teams sicher nicht erfreut.
Die Kontrahenten schenkten sich nichts, mit voller Power ging es immer wieder auf das gegnerische Gehäuse. Sechs Tore nach etwas mehr als drei Minuten, zehn Tore in der 6. Minute fünfzehn Treffer in der 10. Minute, Tempohandball pur auf beiden Seiten. Bis zum 8:6 für die Hausherren. Danach kamen wieder die berüchtigten zehn HVW Minuten. Fehlpässe, Fangfehler, Abspielfehler häuften sich. Die spielstarken Hallenser nutzten diese Geschenke nur zu gerne aus. Bis zu 22. Minute bauten sie den Vorsprung vorentscheidend auf 18:10 aus. Die Gäste fingen sich wie schon so oft in dieser Saison wieder und konnten den Vorsprung bis zum Pausenpfiff auf 22:17 verkürzen.
Die Wernigeröder kamen unglücklich ins Spiel der zweiten Hälfte. Zwar konnten sie direkt mit einem Kempator den ersten Treffer erzielen, aber danach unterliefen ihnen drei leichte Fehler beim 7 gegen 6 und das bestraften die Hallenser konsequent. 26:18 war deren Führung in der 33. Spielminute. Aber aufgeben gibt es nicht bei den Wernigeröder Spielern. Aufopferungsvoll und angetrieben vom lauten Anhang kamen sie erneut zurück ins Spiel. In der 42. Minute war der Vorsprung der Gastgeber auf 31:28 geschrumpft. Die Chance zur Wende der Partie war da, aber wiederum waren es individuelle Fehler auf Seiten des Aufsteigers, die dem eigenen Spiel schadeten. Eine doppelte Strafzeit in der 44. Minute für die Harzer brachten den Favoriten endgültig auf die Siegerstraße. Gekonnt nutzten die USV'ler die Möglichkeiten und zogen wieder davon. Spätestens beim 37:30 in der 49. Minute war die Begegnung entschieden. Jetzt gingen beide Seiten noch einmal mit offenem Visier zu Werke. Bis zum Abpfiff fielen die Tore noch hüben wie drüben. Abwehr fand bei beiden Teams fast nicht mehr stand oder es wurden Strafwürfe verhängt. Am Ende stand ein 48:39 Sieg für die Hallenser auf dem Tableau. Ein Spiel das fast alle, ob der Kurzweiligkeit, mitriss, aber auch 18 Zeitstrafen und 4 rote Karten wurden verhängt.
Anerkennung gab es von fast allen Seiten für die andauernde, lautstarke Unterstützung der HVW Anhänger. Selbst die Heimtrainer sprachen respektvoll von einer Auswärtsspielatmosphäre in eigener Halle, welche ihr eigenes Team aber zusätzlich motiviert hatte.
HVW Trainer Benny Nierlein war natürlich nicht zufrieden nach der Partie. "Gestern haben wir zu viele Fehler gemacht und oft dem Gegner leichtfertig den Ball überlassen. Halle hat das brutal bestraft und somit auch verdient gewonnen. Positiv ist unsere Moral, zu keiner Zeit haben wir uns aufgegeben und haben immer wieder versucht die Gastgeber in Bedrängnis zu bringen. Ein großer Danke geht an unsere Fans für die unglaubliche Unterstützung zu jeder Zeit des Spiels".
HVW: Grawe, Reuter- Kopp(2), Leweling(1) Richter(3), Kaufmann(8), Reinert(1), Hanke(3), Conradi(10), Bollmann(2), Kunze(3), N.Christiansen(5), Roßbach(1), Hoffmann