wB-Jugend zeigt Charakter
Zum 3. Spiel in der Landesmeisterschaft fuhren die HVW Mädels zum Ligakonkurrenten nach Westeregeln.
Zuhause hatte man in der laufenden Bezirksligasaison den Gegner deutlich mit 9 Toren geschlagen. Aber die Sachsen-Anhalt-Liga hat wie der Pokal seine „eigenen Gesetze“.
Wie alle Mannschaften ist auch Westeregeln mit der Stärke und Klasse der Landesmeisterschaft gewachsen und verfolgt klare Ziele. Auch die Harzerinnen hatten Ziele. In erster Linie wollte die Mannschaft für die verletzten Spielerinnen Lena Broschik und Emilia Weiler kämpfen. Sie wollten als Team zeigen, dass sie eine Einheit sind und sich nicht unterkriegen lassen. Doch der Start ins Spiel ist mal so richtig schief gegangen. Nach 6 Minuten lag man 3:0 zurück und HVW Trainerin Gessing nahm die erste Auszeit. Erst in der 10. Spielminute warf Maxima Deutschmann den Anschlusstreffer zum 3:1. Über Celine und Chantal Koebke gelang nach weiteren 9 Minuten den Wernigeröderinnen der Ausgleichstreffer zum 3:3. In diesem Spiel gab es auf beiden Seiten gute Abwehrleistungen zu sehen und keine Mannschaft wollte an diesem Tag verlieren. Mit einem Doppelpack der Gastgeberinnen stand es kurz vor der Halbzeitpause 5:3. Doch der letzte Angriff gehörte den Harzerinnen und Lara Ullrich traf 18 Sekunden vor Schluss zum 5:4.
In der Halbzeitpause gab es motivierende, aufbauende aber auch kritisierende Worte. Mit Hilfe des Taktikboards wurden kleinere Abstimmungsfehler in der Abwehr besprochen und mögliche Erfolge für einen Angriff aufgezeigt.
Nur was dann geschah, lässt sich schlecht in Worte fassen. Gehäufte Fang- und Passfehler der Wernigeröderinnen führten zu schnellen Gegenstößen der Hausherrinnen, die auch mit körperlich harter Spielweise sich Wege durch die Abwehr der Harzerinnen bahnten. In dieser Zeit griffen leider auch die Schiedsrichter nicht ein und ließen teilweise ein unfaires Spiel zu. Dem geschuldet lagen nach 11 Minuten die Gäste mit 9:5 zurück und die HVW Trainerin nahm erneut eine Auszeit. Mit lautstarken Worten ermutigte Sie Ihre Mannschaft nicht aufzugeben, sondern zu kämpfen. „Wer einstecken muss, darf auch austeilen“ war die Devise. Diese Worte zeigten Wirkung und die Wernigeröderinnen kämpften sich Tor um Tor heran. So warf Martha Callicot in der 44. Minute den Ausgleichstreffer zum 10:10. Die Spannung auf dem Feld und bei den Zuschauern stieg. Darauf folgte ein Schlagabtausch beider Mannschaften. Auch Rückraumspielerin Isabel Rothe konnte sich in der Torschützenliste einweihen und traf vor allem den letzten wichtigen Ausgleichstreffer zum 13:13. Es waren noch 1 Minute und 28 Sekunden zu spielen. Den Westeregelner gelang es daraufhin Ihren Angriff über 1 Minute auszuspielen und 28 Sekunden vor Abpfiff einen Siebenmeter zu holen. Wer behält die Nerven??? Torhüterin Jasmin Gessing gewann diesen Kampf und sicherte ihrer Mannschaft den Punkt. Am Ende freuten sich die Harzerinnen über diesen verdienten und hart erkämpften Punkt. Im ganzen Spielverlauf war es der Wernigeröder Mannschaft nicht gelungen einmal in Führung zu gehen. Sie bewies allerdings mit Kampfgeist und Teamleistung, dass sie einen 5-Tore-Rückstand aufholen und diesen zu einem gerechten Unentschieden umwandeln konnte.
Nach dem Schlusspfiff sagte Trainerin Gessing zu Ihrer Mannschaft: „Ich habe mich selten so über einen Punktgewinn wie heute gefreut. Ich bin stolz auf euch!“ Und mit dankenden Worten an die eigenen Fans hofft die Mannschaft am kommenden Samstag die Leistung vor heimischem Publikum gegen den unbekannten Gegner HBC Wittenberg erneut abrufen und bestätigen zu können.
HVW: J.Gessing; I. Pfennig - L. Ullrich (3/0); Ch. Koebke (3);C. Koebke(1/0); M. Callicott (1); I. Rothe (2); A. Fiedler; F. Günther; M. Deutschmann (3); A. Wagenknecht